Lampen mit Zinkguss-Teilen
Viele Lampen mit der unbekannten Herkunft sind entweder ganz aus Zinkguss, oder tragen zumindest einen Zinkguss-Teil, hauptsächlich als Sockel. Fast alle dieser Lampen sind von mir persönlich bronziert.
Lampen aus Zinkguss
Von links: L.192 – L.246 – L.039 / L.011 – L.158 – L.331 – L.276
L.192 ist eine breit-kugelige Lampe, deren Zinkgussvase mit Vögeln und Weinreben beschmückt ist. Der Schirm ist eine britische Gastulpe. Ein 20‘‘‘ Matador-Brenner von E&G ist hier montiert.
L.246 ist eine sehr prunkvolle Zinkguss-Lampe mit einer aufwändigen Dekoration. Sie steht auf vier Füßen aus kleinen Engeln. Nach meinem Gefühl könnte sie von Wild & Wessel oder R. Ditmar stammen, denn diese Firmen haben eher für diesen Stil gesorgt. Ein 22‘‘‘ Titan-Brenner von K&T tut hier seinen Dienst. Der große Melonenschirm ist aus Deutschland.
Die total verspielte L.039 im Neo-Rokoko-Stil kam zu mir völlig blank poliert ohne jede Farbe. Die jetzige Farbgebung ist mein Werk. Der Schirm ist vermutlich eine neue Produktion aus alten Formen von S. Reich. Der Brenner ist ein 20‘‘‘ Augusta-Brenner von Otto Müller.
Die Lampe L.011 ist eine feine Zinkguss-Lampe aus dem Historismus. Den Sockel mit dem abgebildeten Kleinkind und vier Löwentatzen-Füßen habe ich bei 4 unterschiedlichen amerikanischen (!) Säulen-Lampen gesehen. Der Kosmos-Brenner ist von Wild & Wessel, jedoch für einen Händler.
Die Lampe L.158 in Form einer eleganten antiken Vase mit den Konterfeis von einem Mann und einer Frau aus hellenischer Zeit kam mit einem seltenen Kosmos-Brenner von Fr. Hoffmann (Ueber Land und Meer), dessen Dochteinführung unten nur über einen Schlitz erfolgt.
L.331 mit den obligatorischen Puttendarstellungen kam zu mir völlig geschwärzt. Das jetzige Aussehen verdankt die Lampe mir. Der Kosmos-Normal-Brenner ist von W&W; der fein geätzte Kugelschirm von Schreiber & Neffen aus Wien.
Die Lampe L.276 besteht aus einem Sockel und einer Vase, die in zwei getrennten Lampen des britischen Herstellers Silber & Fleming vorkommen, ist aber vermutlich kontinental-europäischer Herkunft. Die Henkel könnten von R. Ditmar stammen. Die Tulpe ist dagegen ganz klar britischer Herkunft.
Weitere Lampen aus Zinkguss, teilweise mit Steinsockeln
Von links: L.224 – L.225 – L.342 / L.226 – L.318 – L.068
Die beiden ersten Lampen, L.224 und L.225, kamen aus Italien. Die Sockel sind aus Serpentin, aber in zwei unterschiedlichen Farben. Ich habe je einen 16‘‘‘ Salvator-Brenner von E&G eingesetzt. Die Kugelschirme waren mit den Lampen mitgeliefert.
L.342 mit den drei weiblichen Figuren, die eine mit kleinen Blumen verzierte Kugelvase tragen, ist aus verkupfertem Zinkguss. Die Kupferschicht ist nur noch sporadisch erhalten; folglich habe ich die Lampe neu bronziert.
L.226 ist vermutlich eine Auftragsarbeit eines reichen Kunden, denn sie ist ziemlich minutiös und aufwändig in drei Farben bemalt. Dabei sind die verwendeten Gold- und Silberfarben tatsächlich aus Gold und Silber. Ich habe am Finish der Lampe nichts geändert. Die Tulpe ist aus Ungarn (Vereinigte ungarländische Glasfabriken), der Kosmos-Brenner von Carl Rakenius aus Berlin.
Nachtrag Feb. 2023: Diese Lampe ist von Wild & Wessel! Unter dem Sockel ist eingeprägt 2295=96=97. Drei Lampen, die sich im oberen Teil der Vase unterscheiden, haben den gleichen Sockel; daher die etwas merkwürdige Nummerierung von W&W (siehe den Steckbrief).
Die große und sehr schwere Lampe L.318 war vermutlich ursprünglich eine teure Elektrolampe, aus der man eine Petroleumlampe gemacht hat, oder eine Petroleumlampe, die später zum Elektrobetrieb umfunktioniert wurde. Ein Sammlerfreund hat diese Lampe noch als eine echte Petroleumlampe in seiner Sammlung (siehe den Steckbrief). Hier gab es einige Reparaturarbeiten zu verrichten. Der Brenner ist ein 20‘‘‘ Matador-Brenner von E&G.
Die zierliche L.068 prunkt mit einem rot gefassten und aufwändig von Hand gravierten Glasbassin. Sie kam aus Großbritannien. Die Farbgestaltung ist von mir dazu passend gewählt. Die Tulpe kam aus Frankreich.
Weitere Lampen aus Zinkguss bzw. mit Zinkguss-Teilen
Von links: L.126 – L.263 – L.268 / L.190 – L.066 – L.223
L.126 mit ihrer verspielten Art könnte aus Frankreich stammen, könnte aber ebenso aus Deutschland oder Österreich sein. Ich habe sie in zwei Farben bronziert, wobei die Farbe des Sockels der Originalfarbe angepasst ist. Die schöne Tulpe kommt aus Großbritannien.
L.263 hat ein martialisches Aussehen mit einem Drachen, der die ganze Vase für sich beansprucht. Die stilistische Machart und die Farbgebung wollen fernöstliche Bronzevasen imitieren; möglicherweise ist die Vase tatsächlich aus Bronzeguss. Die Lampe war mit einem 16‘‘‘ Central Vulkan-Brenner von W&W bestückt. Den Kugelschirm von Baccarat mit dem Zwillingsdrachen habe ich dieser Drachenlampe geschenkt.
Ein ähnlicher Fall liegt bei L.268, deren Vase mit Vögeln in Relief verziert ist. Die Lampe ist vermutlich aus Frankreich. Sie ist komplett mit einer rötlichen Farbe lackiert, die der Lampe ebenso ein fernöstliches Aussehen verleiht. Der Kosmos-Brenner ist von W&W. Die farblich schön passende Tulpe kam aus USA.
Die Lampe L.190 ist ziemlich ungewöhnlich, denn die Vase besteht aus handgeschnitztem Alabaster. Der Sockel ist wohl vergoldet. Der 12‘‘‘ Kosmos-Brenner und der Kugelschirm sind von mir ergänzt.
Die große Lampe L.066 verfügt über eine bemalte Glasvase, die den Vasen der amerikanischen GWTW-Lampen ähnelt. Der Zinkguss-Sockel ist aber eindeutig europäisch. Sie könnte eine „marriage“-Lampe sein, also eine Lampe, die aus unterschiedlichen Lampenteilen zusammengefügt ist. Der Brenner ist ein 20''' Matador Modern von E&G. Ein großer amerikanischer Kugelschirm passt der Lampe sehr gut.
Die letzte Lampe im Foto, L.223, ist eine außergewöhnliche Lampe, denn ihr Design mit einer langgezogenen Glasvase und die ebenso langen Henkel aus Messingguss sind nicht alltäglich. Der Sockel mit 4 kleinen Delphinköpfen sieht auch wie ein Messingguss aus, ist aber aus Zinkguss, dessen Bronzierung hervorragend erhalten ist.
Lampen mit Eisen- und Zinkguss-Teilen
Von links: L.021 – L.203 – L.356 / L.212 – L.069
L.021 besteht aus einem einfachen Sockel aus Gusseisen, worauf ein großes, bemaltes Glasbassin sitzt, das die Blicke auf sich zieht. Die Dekoration auf dem Vesta-Schirm ist mit Schablonen gespritzt.
Die gedrungene Lampe L.203 ist ein Fund aus Süd-Italien. Hier sitzt das schwarze Glasbassin in einer aufwändig verzierten Vase aus Zinkguss. Die Tulpe ist eine amerikanische Gaslampen-Tulpe. Der Brenner ist 20‘‘‘ Matador-Brenner von E&G.
L.356 mit ihrem ungewöhnlichen, barockalen Sockel trägt ein Glasbassin von Baccarat. Die Lampe kam aber aus Großbritannien zu mir. Sie bekam einen glatten Kugelschirm, vermutlich für Modérateur-Lampen, ebenfalls aus Frankreich.
Die Lampe L.212 habe ich von einem deutschen Sammler gekauft. Der Zinkguss-Sockel könnte auch tatsächlich deutsch sein. Das Glasbassin habe ich aber bisher zweimal bei britischen Lampen gesehen. Immerhin hat die Lampe einen großen Vesta-Schirm von Silber & Fleming, London, bekommen. Der 20‘‘‘ Concurrenz-Brenner von Carl Holy ist hingegen aus Deutschland.
L.069 prunkt mit einer schön bemalten Glasvase, deren Bemalung sogar an Zsolnay oder Ignác Fischer erinnert. Auch der Vesta-Schirm ist qualitativ hochwertig bemalt. Auch hier ist der Brenner der 20‘‘‘ Matador-Brenner von E&G.