Lampen aus Glas und Majolika
Unter den 60 Lampen unbekannter Herkunft befinden sich 6 Lampen komplett aus Glas und 7 Lampen mit Majolika-Teilen. Die meisten dieser Lampen dürften aus Deutschland sein, oder auch teilweise aus Österreich.
Glaslampen mit unbekannter Herkunft
Von links: L.045 – L.114 – L.013 / L.248 – L.266 – L.088
Der intensiv blaue Glaskörper der Lampe L.045 ist vermutlich in einzelnen Teilen in Form geblasen und später fest zusammengefügt. Das Anziehende bei dieser Lampe ist die blaue Farbe, die beim Tageslicht ihre Schönheit offenbart; die spärliche Bemalung ist eher bedeutungslos. Der Tulpenschirm ist von St. Louis.
L.114 ist einwandfrei als böhmisches Kunsthandwerk zu identifizieren. Ihr Brenner mit den chinesischen Schriftzeichen ist sehr wahrscheinlich von Brökelmann, Jaeger & Busse. Die Lampe kam zu mir aus den USA! Die farblich gut passende große Tulpe ist von Fenton in den USA.
L.013 in der konischen Pokalform besteht aus einer hellblauen Glasvase und einem Glasbassin aus dem gleichen Glas zum Einstecken. Eine fein bemalte Vogeldarstellung ist die Zierde der Lampe. Ein Kugelschirm von Baccarat ist hier im Einsatz.
L.248 ist aus weißem Opalglas mit Emaillemalerei des Historismus. Auch bei dieser Lampe sind die Teile fest zu einer Einheit zusammengefügt. Die Tulpe ist von St. Louis.
Die Lampe L.266 mit dem vertikal gerippten Vesta-Schirm ist vermutlich um einiges älter als die anderen Lampen. Das Bassin und der Sockel aus hell grauem Opalglas sind hier meisterlich zusammengefügt mit einem roten, ebenfalls gerippten Mittelteil.
Die Lampe L.088 besteht gänzlich aus aufwändig geschliffenen Glasteilen. Der Sockel aus schwarzem Glas mit langen Schälschliffen ist mit dem Bassin aus farblosem Kristallglas durch ein kleines Mittelstück ebenfalls geschliffenen Glases verbunden. Das Bassin selbst ist mit unterschiedlichen Schliffen verziert. Ich habe es mir erlaubt, hier einen farblosen Vesta-Schirm mit passendem Handschliff aufzusetzen, auch wenn er vermutlich von einer wesentlich späteren Zeit herrührt.
Lampen mit Majolika-Vasen
Von links: L.019 – L.042 – L.026 / L.030 – L.155 – L.365 – L.133
L.019 ist ein schönes Beispiel für feine Majolika-Lampen in Jugendstil. Die intensiv karminrote Farbe passt gut zum Zinkguss-Sockel mit heller Bronzefarbe. Ich finde, der exaltierte Vesta-Schirm hat eine doch passende Bemalung.
Die Lampe L.042 dürfte ein Unikat sein, denn sie besteht aus der Majolika-Vase einer Hängelampe, dessen Aufhängering aus Gusseisen noch daran ist. Man hat die Trägerarme der Hängevorrichtung abgesägt und der Lampe einen aus Massivmessing gedrehten Fuß verpasst. Die Bemalung der Vase in einem heiteren Rokoko-Design ist sehr anziehend. Passend dazu bekam die Lampe einen bemalten Schirm.
L.026 besticht ebenfalls mit einer Jugendstil-Vase in kräftigen Farben. Hier ist der Sockel aus Messingguss. Der Schirm ist nicht minder exaltiert in Form und Bemalung.
L.030 ist auch aus der Jugendstil-Zeit. Die Bemalung mit kleinen, stilisierten Blumen war damals sehr verbreitet. Diese Lampe kam aus Österreich, aber mit einem deutschen Brenner! Der Kugelschirm ist in der unteren Hälfte handgeschnitten.
Die etwas kleinere L.155 ist ebenfalls mit kleinen Blumen bemalt, deren goldene Umrahmungen hier besser erhalten sind. Der großblumig bemalte Vesta-Schirm ist von Schreiber & Neffen aus Wien.
Die letzte Lampe der Sammlung, L.365, ist eine große Lampe mit einem 18‘‘‘ Sonnenbrenner und einem aufwändig gestalteten Sockel auf drei Füßen. Hier prunkt ein Schmetterling inmitten von kleinen und großen Blumen. Diese Lampe gehört zu den wenigen Lampen in meiner Sammlung, bei der ich nichts ersetzen oder ergänzen musste.
Die Lampe L.133 ganz rechts im Foto ist ebenfalls mit Blumen bemalt, die von Zsolnay oder Ignác Fischer sein könnten, aber eine Signatur dafür fehlt. Der Vesta-Schirm in moderner Form ist ebenfalls fein bemalt.