© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.004

Eine vermutlich ältere Lampe von Hinks & Son, auf dem Eisengewicht unter dem Sockel gemarkt. Die Lampe ist im Hinks-Katalog nicht abgebildet; da sie vermutlich wesentlich älter ist. Aus der Machart der gepunzten, einfach gehaltenen Vase schätze ich, dass die Lampe um 1880-1885 (oder sogar noch früher) datiert werden kann. Dem (vermuteten) Alter der Lampe entsprechend habe ich einen alten Duplex-Brenner von Hinks eingesetzt. Der Brenner hat weder Galerie-Heber noch Löscher, und hat noch zwei getrennte Achsen für Dochträder. Daher ist der Brenner von der Zeit 1873-1878.

Die unprätentiöse Vase aus dickem Messingblech weist gepunzte Verzierungen auf. Sonst ist keine Ornamentik zu sehen. Unter dem Sockel befindet ein Eisengewicht, das stark verrostet war. Ich habe es so gut es geht abgeschliffen und mit Hammerite behandelt.

Ein Problem gab es mit dem Bassin. Der Innenraum zwischen Deckel-Innenkante und Glasbassin war vollständig mit Kittmaterial angefüllt. Dadurch konnte das Bassin nicht wie normalerweise erwartet auf die Urnenvase eingesetzt werden; dafür hatte es auf der Vasenkante ziemlichen Spielraum, konnte 3-4 mm hin- und her bewegt werden. Also habe ich zunächst das Kittmaterial von der Innenkante abgetragen. Aber auch jetzt konnte ich den Deckel nicht auf die Urnenvase einsetzen; aus unerklärlichen Gründen war der Durchmesser der Innenkante des Deckels noch eine Idee zu klein. Also habe ich diese Innenkante mit kleinen Flex-Scheiben in stundenlanger Arbeit soweit abgeschliffen, dass der Deckel endlich auf der Vasenkante einsaß.

Ein Veritas-Kugelschirm (abgebildet in Veritas-Katalog 1933) und ein gemarkter Duplex-Zylinder haben die Lampe vervollständigt. Der Kugelschirm ist Jahrzehnte jünger als die Lampe, ist aber wenigstens ein englischer Original-Schirm.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Brenner inkl. Kugelring, Glaszylinder und Kugelschirm.

Reinigung und Reparatur:
Bassindeckel an der Innenkante abgeschliffen, damit der Deckel auf der Vasenkante richtig platziert werden kann. Eisengewicht entrostet.

Lampenkörper:
Sockel aus getreppt profiliertem Messingblech, Ø 142 mm. Unter dem Sockel ein Eisengewicht, gemarkt: Hinks & Son Ltd. 168.
Vase aus profiliertem Messingblech, mit eigenem Sockel, Wandung ornamental gepunzt, Ø 134 mm.
Bassin aus klarem, farblosem Glas, eingekittet unter dem Bassindeckel aus getrepptem Messingblech. Bassin eingesteckt in der Vase, abnehmbar. Deckel Ø 138 mm. Bajonett-Vasenring gemarkt: Hinks & Son's Patent.

Brenner:
Duplex-Brenner von Hinks & Son, Birmingham, mit Bajonett-Anschluss, fest mit dem Kugelring.
Dochträder gemarkt: James Hinks & Son / Patent Duplex. Weiße Glaseinlagen.
Brenner-Kappe gemarkt: Hinks & Son's Patent.
Zwei Flachdochte je 30 mm. Saugdocht nicht vorgesehen.

Glaszylinder:
Duplex-Zylinder mit ovalem Bauch. Höhe 257 mm, Ø unten 65 mm.
Gemarkt: Anchor Brand - Fire proof - Heat resisting - Foreign + Anker.

Schirm und Schirmhalter:
Kugelschirm von Veritas, farbloses Glas, teilsatiniert, mittig transparent mit flachgeätzten Motiven, Oberrand glatt.
Höhe 182 mm, Ø unten 99 und Bauch 191 mm.
100 mm Kugelring für 20’’’ Brenner; fester Bestandteil des Brenners.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 29,1 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 58,9 cm.
Gesamtgewicht 2820 g.