L.224
Diese Lampe und die Lampe L.225 sind ein Zwillingspaar. Sie kamen zu mir aus Italien. Beide sind aus Zinkguss angefertigt und haben Steinsockel aus Serpentin. Herstellungszeit vermutlich um 1875-1890. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind sie aus Deutschland.
Bei beiden Lampen waren die Serpentin-Sockel an den Kanten beschädigt. Außerdem hatte die zweite Lampe kein Glasbassin mehr. Die Brenner waren zwei unterschiedliche W&W-Brenner. Aber ein Paar von diesen uralten Zinkguss-Lampen zu besitzen, wo auch die Kugelschirme unbeschädigt vorhanden waren, hatte doch einen ziemlichen Reiz.
Beide Lampen bestehen aus spärlich verzierten Zinkguss-Vasen, die ihre eigenen Zinkguss-Füße haben. An den Vasen sind kleine, ringförmige Henkel aus Messingguss angebracht. Interessanterweise sind die Serpentin-Sockel doch unterschiedlich: die erste Lampe hat einen grünlichen Sockel, während der Sockel der zweiten Lampe aus schwarzem Serpentin besteht und geringfügig kleiner ist.
Da die beiden mitgelieferten Zylinder 15''' Matador-Zylinder sind, habe ich beschlossen, die Brenner mit meinen zwei 16''' Salvator-Brennern zu ersetzen, die noch frei waren. So konnten auch die mitgelieferten Zylinder an den Lampen bleiben.
Die Kugelschirme sind unten 82 mm im inneren Durchmesser und sitzen daher äußerst knapp auf der Umrandung der Kugelringe. Der Vorbesitzer hatte deshalb breite Messingringe in den 85 mm-Kugelringen der beiden W&W-Brenner angelötet, um den Kugelschirmen Stabilität zu verleihen. Ich musste bei den Salvator-Brennern auch 85 mm-Kugelringe einsetzen; ich hatte keine geeigneten 95 mm-Kugelringe, die wesentlich besser gewesen wären. Daher habe ich diese Messingringe von den Original-Brennern abgenommen und in meinen Kugelringen angelötet.
Reinigung und Restaurierung siehe bei L.225.
Lampendaten
Von mir ergänzt:
Brenner und Kugelring.
Reinigung und Reparatur:
Die zerbrochenen Kanten des Serpentin-Sockels mit Stabilit gefüllt und geschliffen. Messingring in den Kugelring angelötet, zur Stabilisierung des Kugelschirms. Zinkgussteile gereinigt, mit Faubourg-Patina lackiert und poliert.
Lampenkörper:
Fuß aus getreppt gedrehtem, grünlich-schwarzem Serpentin, mit beschädigter Kante, Ø 146 mm.
Darauf Vase in Urnenform aus ornamentalem Zinkguss, mit zwei beweglichen Henkeln. Vase Ø 125 mm, mit den Henkeln 180 mm. In der Vase ein Zusatzbehälter aus Messingblech.
Bassin aus klarem Glas, eingekittet unter dem Zinkgussdeckel passend zur Vase, lose eingehängt in der Vase. Deckel Ø 115 mm.
Brenner:
16’’’ Salvator-Brenner von Ehrich & Graetz, Berlin.
Dochtrad gemarkt: Logo von Ehrich & Graetz.
Dochtrad-Rind gemarkt: 16''' Salvatorbrenner.
Original-Flammscheibe, gemarkt: 16''' Salvatorbrenner E&G.
Flachdocht 70 mm.
Glaszylinder:
15’’’ Matador-Zylinder. Höhe 260 mm, Ø unten 53 mm.
Gemarkt: Cristal de Roche + Adler auf Weltkugel.
Schirm und Schirmhalter:
Kugelschirm, farbloses Glas, satiniert, kleine geschliffene Sterne, Oberrand glatt. Ohne Kragen.
Höhe 156 mm, Ø unten innen 82 und Bauch 174 mm.
85 mm Kugelring für 14’’’/15’’’ Brenner, mit eingelötetem, breitem Messingring.
Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 33,5 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 63,0 cm.
Gesamtgewicht 4030 g.