© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.006

Meine allererste Säulenlampe, gekauft von Ara schon ein paar Tage später, als meine Frau und ich bei ihm zu Besuch waren (siehe Einleitung - Über mich in Allgemeine Informationen). Dieses Prachtstück von einer Lampe ist gleichzeitig die teuerste Lampe in meiner Sammlung. In ihrer Machart mit mundgeblasenen Glasteilen in einem lebhaften Farbspiel in grünen Tonalitäten und sehr detaillierten und verzierten Gussteilen ist sie wohl eine Rarität. Diese Lampe ist auch abgebildet im Buch von Bernard Mahot („Les lampes à pétrole“, Seite 176), damals aus der Sammlung von Ara, jedoch mit einem Vesta-Schirm.

Die Lampe ist in jeder Hinsicht einzigartig mit ihrer barockal-überschwänglichen und dennoch schlanken Gestalt. Die grünen, hell und dunkel gebänderten Glasteile kommen sehr wahrscheinlich von der Cristallerie de Clichy bei Paris.

Das Kristallbassin ist im oberen Teil mit Schälschliffen versehen. Die gesamte Wandung ist einheitlich mit Diamantenschliff geschliffen und poliert. Ara musste den Metallzapfen ersetzen, da er wohl defekt war. Die Messingteile waren schon dunkel angelaufen; ich habe sie gründlich gereinigt und poliert.

Ungefähr 3 Jahre später habe ich die mitgelieferte Tulpe neuerer Herstellung gegen eine farblose, ältere Tulpe aus Jugendstil-Zeit ausgetauscht, die meines Erachtens besser zum Alter der Lampe passt.

Diese Lampe ist ein Prunkstück in meiner Sammlung. Sie hat wohl einem sehr vornehmen Haushalt gehört. In ihrer Art dürfte sie eine Rarität darstellen, denn sie ist die einzige Lampe dieser Art, die ich je gesehen habe. Ich bin stolz, sie in meiner Sammlung zu haben.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Glaszylinder und Tulpenschirm.

Reinigung und Reparatur:
Alle Metallteile gereinigt und poliert.

Lampenkörper:
Fuß und Säule als eine aufwändige Kombination aus Messingguss-Teilen und grünem Glas (insg. 13 Teile!). Die mundgeblasenen Gläser sind vermutlich von Cristallerie de Clichy. Sockel auf 4 angeschraubten Füßen, 20 x 20 cm, Ø 197 mm.
Säule aus grünem, schwarzgeädertem, mundgeblasenem Glas. Barockale Gestaltung. Kapitell in korinthischer Form. Im Fuß Gewicht aus Eisenguss.
Bassin aus farblosem, im Diamantenschliff geschnittenem Kristallglas, Ø 157 mm. Messingzapfen sekundär.

Brenner:
20’’’ Matador-Brenner von Ehrich & Graetz, Berlin, für den französischen Markt.
Dochtrad gemarkt: Logo von Ehrich & Graetz für Export.
Dochtrad-Ring gemarkt: 20''' Bec Matador.
Original-Flammscheibe von Ehrich & Graetz, gemarkt: 20''' Matador Importé d'Allemagne.
Flachdocht 90 mm.

Glaszylinder:
20’’’ Matador-Zylinder. Höhe 275 mm, Ø unten 65 mm.
Gemarkt: Prima Cristal 20''' Matador + Krone.

Schirm und Schirmhalter:
Französischer Tulpenschirm, farbloses Glas, satiniert, hoch-geätzte Blumen in Jugendstil, Oberrand gewellt.
Höhe 173 mm, Ø unten 101 und oben 225 mm.
100 mm Kugelring für 20’’’ Brenner.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 58,5 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 90,0 cm.
Gesamtgewicht 3710 g.